Kindertagesstätte „Nordlicht“ in Großenmeer

12 Jun von Sascha

Kindertagesstätte „Nordlicht“ in Großenmeer

Am Donnerstagmorgen  hatte ich die Gelegenheit, die größte Kindertagesstätte in der Gemeinde Ovelgönne zu besuchen. In Großenmeer befindet sich die Kita „Nordlicht“ in der Nachbarschaft der Grundschule. Frau Kathleen Hirsch als Geschäftsführerin des Elternvereins Großenmeer-Oldenbrok e.V. (welcher auch Träger der die Kita „Sonnenblume“ in Oldenbrok ist) und die Leitung der Kita, Frau Iris Bredehorn begrüßten mich, nachdem ein Kindergartenkind die Klingel gedrückt hatte, die ich nicht gesehen hatte.

Bevor mir die Einrichtung gezeigt wurde, unterhielten wir uns angeregt über die verschiedenen Themen, die eine Einrichtung und die Menschen aus dem Dorf (wie z.B. Nahversorgung in Großenmeer) beschäftigen.

Wir unterhielten uns über den Wandel der Zeit, wie sich die „Kinderbetreuung“ facettenreich in den letzten Jahren entwickelte: Der gestiegene Anspruch, die Ganztagsbetreuung für Kindergartenkinder zu gewährleisten. Die Inanspruchnahme von Krippenplätzen ist in den letzten Jahren enorm angestiegen. Es vergeht kaum ein Jahr, wo es nicht zu Änderungen kommt. Hier ist es manchmal schwierig mit der Entwicklung Schritt zu halten. Es wird nie langweilig.

Mit 145 Plätzen in der Krippe, dem Kindergarten und Hort und einer Warteliste scheint es so, dass der demografische Wandel hier nicht halt gemacht hat. Erst letztes Jahr hat die Gemeinde in den Ausbau der Kindertagesstätte investiert; nun scheint sogar dieser (wunderschöne) Anbau schon wieder zu wenig Platz zu bieten. Der Umzug des Hortes in eine Nebenstelle ist zwar bereits lange her, eine kurzfristige Rückkehr ist aber auch aktuell nicht möglich. Es ist auch schon das Gerücht angekommen, dass „alle neu zu ziehenden Familien – alle schwanger seien“. Einerseits natürlich sehr schön, dass die Gemeinde sich zu einer Zuzugsgemeinde entwickeln könnte. Hier muss aber dann auch die Infrastruktur des Dorfes im Blick behalten werden. Dies ist natürlich auch eine Herkules-Aufgabe.

Neben den räumlichen Voraussetzungen ist natürlich auch das Personal ein wichtiges Thema. Hier hat der demografische Wandel eine entgegengesetzte Wirkung. Die erfahrenen Kräfte gehen in den nächsten Jahren in den verdienten Ruhestadt und neue junge Kräfte kommen nicht in der Menge hinterher, wie es notwendig ist. Beim Land Niedersachsen wird bereits seit Jahren gefordert, dass es eine duale Erzieherausbildung geben muss, um ausgebildete Kräfte bereits in der Ausbildung gerecht zu entlohnen, sie so bereits an einen Ausbildungsbetrieb zu binden und vor allem bereits in der Ausbildung den perfekten Mix aus Praxis und Theorie zu gewährleisten.

Auch über die künftigen Entwicklungen, wie eine weitere positive Einwohnerentwicklung in der Gemeinde, der in Niedersachsen diskutierte Entwurf zu einem neuen Kindertagesstättengesetz  und dem Gestern im Bundestag beschlossenen Ganztagsförderungsgesetz unterhielten wir uns. Hier kommen in den nächsten Jahren Veränderungen auf die Landschaft der Kindertagesstätten und auch der Grundschulen zu.

Bei meinem Rundgang durch die Einrichtung sind mir die vielen maritimen Bezugspunkte aufgefallen. Neben den Türen mit Bullaugen gibt es auch Spielgeräte die sich in der Meerwelt wiederfinden lassen könnten. Die Namensgebung der einzelnen Gruppen „Seepferdchen“ oder „Seesterne“ und Räume („Kapitänskajüte“ oder „Laues Lüftchen“) greifen dieses Thema immer wieder auf. Der so langsam wegfallende Druck aus der Corona-Pandemie lässt sich in ganz vielen Kindergesichter wiederfinden, die fröhlich, ungezwungen und spielerisch durch die Gänge jagen. Ich hatte ein schwarzes Polohemd an und eine Mund-Nasen-Bedeckung – trotzdem hatte kein Kind Angst vor mir. Ein tolles Signal, wie wohl und sicher sich die Kinder in der Kita fühlen. Auch ein immerwährendes Feedback der Kinder an die motivierten Kräfte in der Einrichtung.

Auf dem Außengelände ist dann auch gleich erkennbar, wie glücklich die Kinder jetzt sind, sich wieder gruppenübergreifend treffen zu können. Mit den einfachsten Mitteln basteln die Kinder ihre Spiele auf. Die Kinder strahlen eine Zuversicht aus. Sie vermitteln in gleichermaßen Freude, Power und Energie, die sie aus den Covid19-Lockerungen viel schneller aufnehmen und weitervermitteln als wir Erwachsenen das tun. Sie zeigen, dass sie im Hier und jetzt leben und die aktuelle Lage genießen. Ich habe mich übrigens nicht getraut, darüber zu springen.

Die gesamte Einrichtung bietet mit Mensa, Werkstatt, Bewegungsraum, Tiere zum Beobachten und einem akzentuierten Einsatz von digitalen Medien ein vielfältiges Angebot an Möglichkeiten für die Kinder. Da wird dann mal irgendwo in einem Museum etwas entdeckt und so schnell wie möglich beschafft, um den Kindern immer wieder etwas Neues zu bieten. Für die Krippenkinder gibt es natürlich die Möglichkeit, den erforderlichen Mittagsschlaf zu machen.

Für mich war das nur ein kleiner Einblick in das Leben der Kindertagesstätte, für die Kinder bietet sich hier aber eine abwechslungsreiche, spannende und bunte Umgebung.

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