Landvolkverein Großenmeer

6 Aug von Sascha

Landvolkverein Großenmeer

Bei meiner bisherigen Rundreise habe ich mich mit einigen Vereinsgemeinschaften getroffen. Dort habe ich dann auch zugesagt, dass ich auch die Vereine direkt besuchen würde, wenn der Wunsch besteht.

Der Landvolkverein Großenmeer nutzte die Gelegenheit. Der Vorsitzende Jürgen Ficke lud mich zu einem Klönabend ein. Dieser fand am Montag, 02. August 2021 in der Gaststätte Salzendeich statt.

Über zwanzig Leute waren anwesend. Ulf Detmers, Dieter Kohlmann (beide CDU) und Heiko Ideler (UWO) waren auch anwesend. Nach einer kurzen Vorstellung meiner Person sprachen wir über verschiedene Themen.

Zuerst wurde ich gefragt, ob ich denn die Bürgerversammlungen, die in der Vergangenheit (vor Corona) durchgeführt worden sind auch machen würde. Was ich natürlich bejaht habe. Denn nur durch den engen Kontakt zu den Menschen kann es auch gelingen, eine Bürgernahe Verwaltung zu sein.

Ein wichtiges Thema sind natürlich die Windkraftanlagen. Natürlich waren sich die meisten bewusst, dass die Energiewende alternativlos ist. Aber von den Windkraftanlagen gehen Störungen aus. Die Befeuerung der Windkraftanlagen hinter denen kein nachvollziehbares System zu sein scheint ist in der Nacht ein erheblicher Störfaktor. Oftmals sei die Genehmigungspraxis des Landkreises nicht erkennbar. Hier kam dann auch der neue Flächennutzungsplan zur Sprache. Von einigen als überflüssig angesehen und von anderen als unbedingt notwendig angesehen, spaltete sich hie die Meinung. Ich halte ihn für notwendig um der Gemeinde eine Steuerung der Flächen an die Hand zu geben. Eine Verhinderungsplanung ist rechtlich unzulässig, von daher ist der Plan die einzige Möglichkeit vorab zu planen.

Im Angesicht der Geschehnisse im Süden der Republik kam das Thema „Katastrophenschutz“ auf den Tisch. Der Landkreis ist als Katastrophenschutzbehörde die Behörde, die große Schadenslagen zu bearbeiten haben. Dennoch kommt der Gemeinde – im Falle eines Falles – auszuführende Tätigkeiten hinzu. Die Gemeinde ist zudem Gefahrenabwehrbehörde. Was passiert, wenn ein Ortsteil bei Hochwasser im Binnenland evakuiert werden muss? Was kann die Gemeinde machen um im Vorfeld Informationen zu sammeln und der zuständigen Behörde bereit zu stellen. Seit 2007 bin ich im Landkreis an unterschiedlichen Positionen im Katastrophenschutz des Landkreises tätig und weiß, wie die Rädchen im Katastrophenschutz funktionieren. Hierbei kam auch der Deich bei Schweiburg zu sprechen, der anscheinend sehr alt sei und der aus Gründen des Naturschutzes (Wattenmeer) nicht modernisiert würde. Weltkulturerbe hin oder her, wenn es um den Schutz der Menschen geht, gibt es für mich nur einen Weg.

Darüber hinaus kam auch die (nicht vorhandenen) Geschwindigkeitsbegrenzungen, z.B. an der Barghorner Straße oder auch Oberströmische Seite zur Sprache. Hier ist kein Mittelstreifen vorhanden und auch kein Fahrradweg. Dennoch würde es hier immer wieder zu gefährlichen Situationen kommen und man wundert sich, warum man hier die Straße nicht so gestalten kann wie in Moorriem.

Danach wurde ich darauf angesprochen, was ich mit der Feuerwehr vorhabe. Zu aller erst habe ich ausgeführt, dass es in der Vergangenheit schon die Kritik gab, dass man mit acht Ortsfeuerwehren bei „nur“ 5200 Einwohnern zu viele Feuerwehren geben würden. Diese Kritik ist aus meiner Sicht zu einseitig gedacht. Natürlich kann die Unterhaltung von acht Feuerwehren Kosten verursachen, die nicht im Verhältnis zu der Einwohnerzahl steht. Ich sehe dennoch dagegen, dass Ovelgönne eine riesige Fläche hat (20 % größer als die Stadt Oldenburg) und die Brandorte auch schnell zu erreichen hat. Weiterhin hat die Feuerwehr in der Gemeinde Ovelgönne den Ruf, die „Kornkammer der Wesermarsch“ zu sein: Sie hat mehr Feuerwehrleute als jede andere Kommune in der Wesermarsch. Dies kommt nicht von ungefähr: Wir haben eine Kinderfeuerwehr und zwei Jugendfeuerwehren – diese Nachwuchsarbeit ist beispiellos und auch nur möglich, weil die Menschen in der örtlichen Gemeinschaft das Ehrenamt in der Feuerwehr ausüben. Würde man zwei Ortsfeuerwehren zusammenlegen, braucht man nicht glauben, dass daraus eine größere Feuerwehr wird. Die Feuerwehrleute sind häufig Mitglied in „ihrer“ Ortsfeuerwehr und zwar aus Verbundenheit. Diese Verbindung würde man damit aber auch lösen. Aus meiner Sicht ist es notwendig, dass der Feuerwehrbedarfsplan erstellt wird, von dem schon seit langem die Rede ist – hierbei ist es aus meiner Sicht auch erforderlich, diese ehrenamtliche Komponente der Verbundenheit zur Ortsfeuerwehr und der Kinder- und Jugendarbeit mit erheblichem Gewicht zu berücksichtigen. Wenn ich 12 Millionen Euro hätte, würde ich die Feuerwehren allesamt sanieren und modernisieren – da, wo es notwendig ist. Da dieses Geld aber nicht da ist, muss der Feuerwehrbedarfsplan mit fachlicher Expertise erstellt werden, der dann auch die zeitlichen Prioritäten festlegen muss.

Nach etwa zwei Stunden ging der Klönabend in ein gemeinsames Essen über. Für die Einladung, die anregenden Gespräche und den einen oder anderen neuen Gedankengang habe ich mich bedankt und freue mich auf einen weiteren Austausch.

 

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